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E R D ' s E
L E V E N T Y H
A N D L U N G S R E I S E N
.
2 0 0 8 Starke
Wirkungspartner in zweifacher Hinsicht Im
Zuge der Enneagramm-Befassung unseres Wiener
Hauskreises gehen wir teilweise einen Weg, welcher
mir zuvor in der Astrologie vergönnt war.
Jetzt vergleichen wir die Gesichter und
bringen sie in Beziehung zueinander. So hat sich
jetzt schön ein Bild der Opposition ergeben -
ein potentieller Gegenangriff/Mitstreiter oder eine
potente Unterstützung im Gewinnen der
Herzen. Je
nachdem ! In
der Astrologie spricht man bei einer Opposition von
einem Gegenüber-Sein. Ob mit herunter
geklapptem Visier oder mit offenem, wo sich die
Blicke treffen können, bleibt dahin gestellt.
Dieser Beitrag beginnt mit einem Bekenntnis
Evamarias zu ihrem starken Charakter, welcher
meiner 4
3
genau gegenüber steht. Bekenntnisse
eines ACHTers Nachdem
wir uns mit dem Enneagramm, also den neun
Gesichtern der Seele beschäftigt haben, kann
ich es wohl zugeben: Ich bin ein ACHTer.
Es
fällt mir schwer, mich in Gruppen oder Teams
einzuordnen, denn ich bin gern der Stärkste
von allen. Wenn ich nicht die Position des
Leitwolfes einnehmen kann, so nehme ich instinktiv
die Rolle des Herausforderers ein, ohne dies auch
nur zu bemerken. Ich bin nun einmal so. Im
Enneagramm der Tiere, in dem die Charaktere anhand
von Tierfabeln erklärt werden, steht der
wunderbare Satz: Norbert war ein Nashorn und
er war stolz drauf. Dies trifft voll und ganz
zu. Ich
bin ein notorischer Rebell, rebelliere gegen alles
und das Gegenteil, denn zumeist geht es mir gar
nicht um die Sache selbst, es ist das Spiel, das
mir so viel Spaß macht. Jeder Kampf ist ein
Spiel, nicht mehr und nicht weniger. Ich muss nicht
gewinnen, damit mir der Kampf Spaß macht,
wenn ich verliere, nun, dann habe ich zumindest
etwas dabei gelernt und werde bestimmte Fehler eben
nicht mehr machen - wer weiß, vielleicht
gewinne ich ja beim nächsten Mal. Vielleicht
liebe ich deshalb die Arbeit in der Anwaltskanzlei
so sehr. Als Anwalt kann ich ununterbrochen gegen
andere spielen, ein Spiel, der Kampf darum, wer
Recht hat. Recht im juristischen Sinn
ist nicht das gleiche wie Recht im
moralisch-ethischen Sinn. Es geht einfach nur
darum, wer der bessere Anwalt ist. Wer die Gesetze
besser kennt, kann sie besser umgehen - das lernte
ich im Studium praktisch von der ersten Stunde an.
Ich kann entweder als eine Art Robin
Hood den Armen und Entrechteten beistehen
oder als Advocatus Diaboli das Recht so lange
verdrehen und beugen, bis es meinem Mandanten
passt. Beide Fälle bedeuten mir emotional
gleich viel, denn es geht doch um das Spiel und
sonst um nichts. Dass
ich jemand anderen durch mein Verhalten verletzen
könnte, kommt mir nicht in den Sinn, nach dem
Motto: Jeder muss zuerst einmal auf sich selbst
aufpassen. Wenn ich jemand auf den Fuß trete,
wird der schon schreien. Wenn er nicht schreit,
oder aber nicht laut genug schreit, dass ich es
überhaupt hören kann, gehe ich davon aus,
dass es ihm nicht nur nichts ausmacht, wenn ich ihm
auf den Fuß trete, sondern er auch nichts
gegen ein wenig Herumgeschubse einzuwenden
hat. Andererseits
reagiere ich - entsprechend meinem Trostpunkt ZWEI
- auf alles, was klein und beschützenswert ist
mit einem starken Wunsch, es zu beschützen.
Beschützenswert ist hier jedoch im Sinne von
des Schutzes wert zu verstehen und nicht so, wie es
umgangssprachlich häufig gebraucht
wird. Seit
ich weiß, dass ich ein ACHTer bin, halte ich
in Filmen und Büchern Ausschau nach anderen
ACHTern. In
Star Trek kommt eine ganze Rasse vor, deren gesamte
Kultur auf dem ACHTer-Sein aufbaut: die
Klingonen. Ein
weiterer ACHTer ist Darth Vader/Anakin Skywalker.
Typisch ist seine Biographie: Als Kind ein Sklave,
herumgeschubst, verachtet, lernte er schnell, dass
nur die Stärksten überleben und
durchkommen und er keinerlei Hilfe von irgendjemand
zu erwarten hatte. Mit dem Einhalten von Regeln hat
er von Anfang an Schwierigkeiten. Sein Ehrgeiz, der
Mächtigste zu werden - zu dem er durchaus das
Potential hat - macht ihn anfällig für
die dunkle Seite der Macht. Luke
Skywalker kann Darth Vader nicht im Kampf besiegen,
aber als der Imperator den Fehler macht, Luke
beinahe zu töten, erweckt Luke - verletzt,
schwach, aber sehr mutig - Vaders
Beschützerinstinkt. Vader kann dem starken,
stolzen Jedi-Ritter Luke problemlos widerstehen, er
würde ihn jederzeit mit allen Mitteln
bekämpfen, aber dem schwachen,
beschützenswerten, kindlichen Luke kann er
nicht widerstehen, er muss ihn einfach
beschützen ! Typische
ACHTer tauchen oft in Western auf, Clint Eastwood
spielt fast immer ACHTer-Typen. Als
ACHTer liebe ich alle möglichen Symbole der
Macht. Dazu zählen große starke PKW,
Motorräder, aber auch eine gewisse
Trinkfestigkeit und körperliche Fitness und
Kampfkraft. Nicht umsonst trainiere ich Karate,
denn es wirkt so entspannend. Ebenso gehören
gewisse Kraftausdrücke zum ACHTer-Sein
dazu. Ich
neige dazu, mich in den Vordergrund zu drängen
und das Kommando zu übernehmen, ohne dies
überhaupt zu merken, denn ich warte eigentlich
auf eine Reaktion des Gegenübers. Ich wundere
mich oft darüber, warum andere Menschen sich
von mir herumgeschubst oder beleidigt fühlen.
Teilweise sagen sie mir später, dass ich grob
zu ihnen war und streitsüchtig bin, was mich
sehr verwundert, denn ich merke gar nicht, dass ich
grob war oder herausfordernd - seit ich das jedoch
weiß, nehme ich mich teilweise in Gruppen
bewusst zurück, wie ein Nashorn, das versucht,
durch einen Raum voller Glasvasen zu gehen, ohne
eine zu zerbrechen. Dies ist deshalb schwer, weil
das Nashorn die Glasvasen gar nicht sehen kann und
mit seiner dicke Panzerhaut auch nicht spürt.
Aber es ist ganz interessant, die subtileren Formen
zu üben, denn damit lassen sich Menschen
leicht manipulieren, was auch einen gewissen Reiz
hat, wenn man sich nicht sicher ist, der
Stärkste zu sein. Das
Zusammenleben mit einem ACHTer wie mir ist nicht
gerade einfach, wenn man Ordnung liebt. Ordnung ist
ein Reizwort für mich. Alle Arbeiten, die
sozial weiblich besetzt sind, lehne ich
ab. Bittet mich jemand, eine schwere oder
gefährliche Arbeit zu übernehmen, tue ich
es gern, wenn jemand jedoch verlangt, dass ich an
sich einfache Tätigkeiten ausführe, so
ist dies ein direkter Angriff auf meine Person,
eine Demütigung, die ich nie kampflos zulassen
werde. Manche Dinge tue ich aus Prinzip nicht, es
ist völlig sinnlos, mich dazu aufzufordern,
ich werde es nie tun, weil ich den Sinn dahinter
nicht einsehe. Mich zu so etwas bringen zu wollen,
ist ein direkter Angriff, den ich nur mit einem
Gegenangriff beantworten werde. Faule
Kompromisse mag ich nicht. Ja oder nein, schwarz
oder weiß, heiß oder kalt, Liebe oder
Hass, aber möglichst keine Kompromisse,
Zwischenlösungen etc. Nur dann, wenn ich
wirklich weiß, dass ich eigentlich keine
Chance habe, akzeptiere ich einen Kompromiss, weil
mir ja eigentlich gar nichts zustünde und die
Tatsache, dass ich doch etwas bekomme, stellt
bereits einen Sieg dar. Auch
gewisse Umgangsformen werde ich mir nie zulegen.
Ich bin laut, manchmal auch rüpelhaft - wie es
mir gerade passt. Die Umwelt hat sich
gefälligst an mich anzupassen, jedenfalls
werde ich nichts unversucht lassen, mich
durchzusetzen. Wer nicht mit mir kämpfen will,
kann sich ja auch kampflos ergeben. Mit Betteln
kommt man bei mir weiter als mit Befehlen. So ist
das, und wem das nicht passt, der muss sich einen
anderen Kumpel suchen. Wer aber meine Eigenheiten
akzeptiert, für den kann ich bedingungslos ein
Freund sein. Das mit den
Eigenheiten könnte auch von mir sein. Aber dieser
Charakter wäre nicht auch so interessant für mich,
wenn ich ihn nicht schon mal früher durch die
Idealisten der so genannten Autoritäts-Generation
erlebt habe. Meine ersten
Begegnungen von zwei später gewordenen Freunden waren
recht klobig: Einer glaubte (einst), ich halte mich für
etwas Besseres, und fragte nach meinem Benehmen. Erst eine
Fürsprache meines Großvaters, den er auch gut
kannte, ermöglichte mir über-haupt erst eine
Chance das Gegenteil zu beweisen. Das muss man sich einmal
vorstellen: Der Erstkontakt bestand aus eine wuchtigen
Anfrage, ob man sich benehmen könne ! Bei einem
anderen schoss es mal schneidend Sei nicht frech,
Kleiner !, als ich mir nur andeutungsweise seinen
Kommandoton nicht so recht gefallen lassen wollte. Damals
war ich übrigens schon Magister. Wie sich
daraus überhaupt lang andauernde Freundschaften
entwickeln konnten, erkannte ich erst durch die
segensreichen Erkenntnisse aus dem Ennagramm, das ja zu
jenen Zeiten in Österreich wohl noch eine
Geheimwissenschaft war. Ich selbst
bin nämlich genau das Gegenteil einer 8. Um dies
zu erläutern, muss ich in das dunkle
Zeitalter meiner Biografie eintauchen. So geht es
weiter mit meinen Schon
früh gelitten unter schlechten
Familienverhältnissen, bei welchen der
südkärntner Alkoholismus eine gewichtige
Rolle spielte, wurde ich regelrecht in die
Schönen Welten einer
4
gedrängt. Mir blieb nur dies, was später
im Kreis Glaube und Denken des ESG Wien
als innere Emmigration bezeichnet
wurde. Daher
verzichtete ich schon seit meiner Kindheit auf
Raufereien, Kämpfe und Machtansprüche in
der äußeren Welt. Wozu auch
? Mir war das (emotional) Wesentliche in den
inneren Welten gegeben. Das war und ist
zwar schön,
aber es schützte nicht vor dem Mobbing,
welches das dunkle Zeitalter ausmachte.
Eine Unterbrechung gab es erst während meiner
Studentenzeit. Aufgehört hatte dies erst in
den ersten paar Jahren meines Berufslebens, was
meiner Entwicklung des 3er-Flügels als
Weg
zum Erfolg
zu verdanken ist. Im
dunklen Zeitalter war ich also schon immer der
kleine, sensible und gemobbte Junge ohne jegliche
Machtansprüche. Zudem war ich noch
Klassenbester und so besonders intelligent - wohl
auch ein Grund für das Mobbing. Die
3 rettete schließlich die 4 vor dem Abgrund
und brachte das Besondere in Beziehung zur Mitwelt
ein und sorgte dann und wann mal für den
Glanz, bildlich so ein bisschen die Sterne am
dunkelblauen Nachthimmel ... - sind doch so manche
3 er Stars. Es
dauerte Jahrzehnte bis ich das
Ich
bin anders
und
habe Erfolg
!
von mir sagen konnte. Es geht noch weiter,
denn im Beruf bekam ich neulich das
Feedback, das ich recht still bin und doch
so manches zusammenbringe. Das wiederum
kommt durch meine Konzepte der
Business-Architektur (Feedback des
größten Kunden
"Jahrhundert-Konzept" - und das daraus
entwickelte Standard-Produkt wurde vom
Rechnungshof und vom Kontrollamt gelobt
...), was doch auf einen
5er-Flügel
hinweist. Vieles,
was eine Vollblut 8 macht,
käme mir gar nicht in den Sinn, und
vieles was ihr nie in den Sinn käme
mache ich - z.B. Kompromisse,
Zwischenlösungen, Teilerfolge (immer
noch besser als gar kein Erfolg), Politik
der Schritte, anstelle von Alles
oder Nichts. Ich
liebe es geradezu Menschen zu
beeinflussen, oft als Prediger in
der Wüste (weswegen mir schon
mal der Gedanke, die Zeitung auch
Predigtstuhl zu nennen,
gekommen ist) für das Besondere,
Schöne und Qualitätsvolle, das
die Welt retten kann.
Müll zu Müll
praktiziere ich im Umgehen mit
entsprechenden Zeitungen, den
manche Kollegen aus der U-Bahn oder von
Flugzettelverteilern
mitbringen. Weil
alles, was existiert, bereits seine Umwelt
beeinflusst - und dabei muss es nicht einmal ein
Wirken sein - sehe ich meine Einflussnahmen
ziemlich neutral. Es ist die Kraft der
gegenüberliegenden Seite von der Acht. Es ist
die Kraft der Begeisterung
für das Schöne
und Wahre,
wofür es sich zu kämpfen lohnt
! Auf
diese Weise ergänzen sich die beiden
Charaktere und werden Partner im Zusammenwirken.
Meine bislang besten Partner im Berufsleben etwa
waren die Machtmenschen, die der
langweiligen und allzu menschlichen Umgebung ihren
Stempel aufdrückten - und ich plante die
sinnvollen Produkte dazu. Das hat vor zehn Jahren
bei den Bezirksämtern so schön
funktioniert. Nun in Zeiten einer überaus
schwachen Direktion muss ich (selbst) Manager und
Händler sein, das Sinnvolle eben mit viel
Aufwand und unzähligen Präsentationen zum
Erfolg führen. Einen
Vorteil hat dieser Wandel allerdings: Die Chance
zum filigranen
Gewinnen der
Herzen,
bzw. dazu die Fähigkeit zu
entwickeln. Ich
sehe die Oppostion der Kräfte aus dem Bauch
und aus dem Herzen sich einander ergänzen. Was
dem einem unangenehm ist, oder als entbehrlich
vorkommt, macht der andere umso lieber
... Lucien
Clergue Der
Dichter mit der Kamera ... als
mögliches Beispiel wie ein gestreiftes
Schwarz-Weiß künstlerisch angewendet
werden kann. Jene Ausstellung im Kunsthaus, welche
mit diesem Bild beworben wurde und bis 17.2.2008
dauerte, habe ich besucht und mir ein Fotoband
mitgenommen. Allen
Anschein nach ist Lucien Clergue eine waschechte
VIER. Eleventy.at
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Eine Kriegerrasse, laut, rüpelhaft,
streitsüchtig und kämpferisch, dabei
jedoch durchaus ehrenhaft. Sie sind die
bösen Buben und sie lieben
es.